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Siebdruck, Screen Printing, Handmade, Swissmade, Vintage Fashion, Vintage Fotografie und Design

Siebdruck

Behind the Scene
meine Anfänge mit Siebdruck

In meinem kleinen Atelier in der Schweiz begann ich, eine begeisterte Vintage-Liebhaberin, meine Reise im Siebdruck. Eines Tages beschloss ich, mein Lieblingsmotiv – einen alten Telefonhörer – auf ein T-Shirt zu drucken. Hochmotiviert bereitete ich alles vor: Sieb, Farbe, T-Shirt. Doch ich, die so in Gedanken versunken war, vergass, das Sieb richtig zu fixieren.

Als ich die Farbe durch das Sieb zog, rutschte es weg und ein unidentifizierbares Farbchaos entstand. „Abstract Art!“, rief ich lachend, als ich das verkorkste T-Shirt betrachtete. Ich probierte es erneut und wieder rutschte das Sieb, diesmal aber landete die Farbe in meinem Gesicht. Mit bunten Flecken überall sah ich aus wie ein Retro-Clown.

Nach vielen Lachern und schiefen Drucken gelang es mir endlich, den perfekten Druck zu meistern. Heute erinnere ich mich gerne an meine ersten Pannen – denn manchmal sind es die Fehler, die uns zum Meister machen.

Die Geschichte des Siebdrucks

Der Ursprung des Druckens reicht vermutlich bis in die Urzeit zurück, als ein Mensch seine schmutzige Hand auf einen Felsen drückte und das Ergebnis als Kunstwerk betrachtete. Vom Handabdruck bis zum Siebdruck war es ein langer Weg. Beim Siebdruck wird die Farbe nicht von einem Trägermaterial auf den Stoff übertragen, sondern nur dort aufgebracht, wo es keine Barriere gibt.

Ein früher Vorläufer des Siebdrucks sind die Handumrisse in Steinzeithöhlen, die entstanden, als Farbe aus dem Mund auf die Hand und die Wand dahinter gesprüht wurde. Später ermöglichten Schablonen eine Vielzahl von Formen, doch der echte Siebdruck entstand erst, als in Japan Schablonen mit Seidenstoff kombiniert wurden, der die Farbe durchliess. Siebdruck ist daher nicht mit anderen gängigen Druckverfahren wie Digitaldruck oder Tampondruck vergleichbar.

 

So funktioniert das Siebdruckverfahren

Der Siebdruck ist ein Schablonendruckverfahren. Hier wird eine Schablone mit einem Siebdruckrahmen, Fotoemulsion und UV-Licht erstellt. Während des Druckens wird die Farbe mit einer Gummilippe, dem Rakel, durch die offenen Maschen des Siebs gedrückt. Das Sieb besteht aus verschiedenen Geweben. Auf dieses Gewebe wird eine UV-aktive Diazo-Kopierschicht aufgetragen und getrocknet.

 

Im getrockneten Zustand ist die Kopierschicht wasserlöslich und wird durch UV-Licht gehärtet. Das gewünschte Motiv wird im Negativ mit UV-undurchlässiger Tinte auf eine transparente Filmfolie gedruckt. Diese Folie wird auf die getrocknete Kopierschicht gelegt und verhindert, dass bestimmte Stellen UV-Licht ausgesetzt werden. Nach der Belichtung wird die Kopierschicht an den UV-exponierten Stellen wasserunlöslich und kann entwickelt werden.

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